Hohe Harnsäurekonzentration (über 200 mg/100 g): Forelle, Hering, Sprotten, Grillhähnchen, Leber, Niere, Kalbsbries, Kernfleisch, Fleischbrühe, Suppenwürfel und Bäckerhefe. mittere Harnsäuremenge (80–150 mg/100g): Schollenfilet, Bierschinken, Muskelfleisch (Rind, Schwein, Huhn, Wild), Hülsenfrüchte und Erdnüsse. keine/wenig Harnsäure (0–50 mg/100 g): Milch, Joghurt, Ei, Kürbis, Paprika, Kartoffel, Apfel, Vollkornbrot, Weißbrot und Käse[7]. Allerdings sind Milchprodukte häufig mit Fructose angereichert. Bei der Umwandlung nach dem Verzehr fällt IMP an, das über den Purinabbau die Konzentration der Harnsäure im Körper ansteigen lässt. Die in Kaffee, schwarzem Tee und Kakao enthaltenen Purine werden nicht zu Harnsäure abgebaut, können also weiterhin konsumiert werden. Richtlinien einer gängigen Ernährung bei Gicht: 1. Man sollte den Konsum von tierischen Eiweißen verringern. Sehr purinreiche Lebensmittel, wie Leber, Hering, Sardellen, Sprotten und Makrelen, sollten gemieden bzw. sehr stark limitiert werden. Häufiger Konsum von rotem Fleisch (Rind, Schwein, Lamm), fettiger Fisch und Meeresfrüchte (Thunfisch, Garnelen, Hummer) werden mit einem erhöhten Gichtrisiko in Verbindung gebracht. Da tierisches Eiweiß Purine enthält, sollte man als Gichtpatient täglich nicht mehr als ca. 110 bis 180g davon konsumieren. 2. Man sollte mehr pflanzliches Eiweiß zu sich nehmen. Als Quellen dafür kann man beispielsweise Bohnen und Hülsenfrüchte verwenden. Diese Ernährungsänderung kann auch dabei helfen, den Konsum an gesättigten Fettsäuren zu verringern, welcher zu Übergewicht und damit auch indirekt zu Gicht bzw. einem erhöhten Gichtrisiko führen kann. Nüsse in normaler, vernünftiger Menge können ebenfalls dazu dienen, ausreichend pflanzliches Eiweiß aufzunehmen. 3. Man sollte den Konsum von Alkohol einstellen oder zumindest stark meiden. Alkohol stört beim richtigen Verarbeiten und Ausscheiden von Harnsäure. Vor allem das Trinken von viel Bier wird mit Gichtanfällen in Verbindung gebracht. Wenn man gerade eine Gichtattacke hat, sollte man unter keinen Umständen Alkohol trinken. Wenn man gerade keinen Gichtanfall hat, kann man in etwa bis zu 150 Milliliter Wein am Tag trinken, ohne dass dies im Normalfall zu einerm erhöhten Risiko führt. Grundsätzlich empfiehlt sich aber in jedem Fall der gänzliche Verzicht auf Alkohol bei Gicht. 4. Man sollte viel Flüssigkeit zu sich nehmen, vor allem viel frisches Wasser. Durch den erhöhten Wasserkonsum wird der Harndrang angeregt, wodurch letztlich über den Urin besser bzw. mehr Harnsäure ausgeschieden werden kann. Einige Liter Wasser am Tag sollten reichen, man sollte nicht zu wenig aber auch nicht zu viel trinken. Es empfiehlt sich, in erster Linie Wasser und weniger Softdrinks und dergleichen zu sich zu nehmen. Trinkt man Kaffee bei Gicht, so sollte besonders stark auf ausreichende Wasserzufuhr geachtet werden, zumal Koffein entwässernd wirkt. Dies kann von Vorteil sein, um exzessive Harnsäure auszuscheiden, man sollte jedoch genug trinken. 5. Man sollte fettarme oder fettfreie Milchprodukte zu sich nehmen. Einigen Studien zu Folge hilft das Trinken von fettarmer Milch und der Verzehr von fettarmen Milchprodukten dabei, das Gichtrisiko zu vermindern. Moderate Mengen sollten auch hier aus gesundheitlicher Sicht stets die beste Wahl sein. 6. Man sollte mehr komplexe Kohlenhydrate essen. Mehr Vollkornprodukte, Obst und Gemüse und weniger Weißbrot, Kuchen und Süßigkeiten. Vollkornprodukte enthalten zwar moderate Mengen an Purinen, sie sind jedoch sehr nährreich. Vernünftige Mengen sind auch hier das A und O. 7. Man sollte den Konsum von Zucker begrenzen, in erster Linie den Konsum von Einfachzucker. Zu viele Süßigkeiten können auch dafür sorgen, dass man weniger Zeit und Lust auf andere Lebensmittel und Nährstoffe, wie auf pflanzliche Eiweiße und fettarme Milchprodukte hat. Man sollte sich daher darauf konzentrieren, vorrangig die Lebensmittel zu konsumieren, die das Gichtrisiko verringern bzw. nicht negativ beeinflussen. Zuckerreiche Nahrungsmittel sind auch meistens sehr kalorienreich, wodurch man schnell mehr zu sich nimmt als man tatsächlich verbrauchen kann. Es gibt zwar eine laufende Diskussion darüber, ob Zucker einen direkten Einfluss auf den Harnsäurespiegel nimmt, sicher ist jedoch, dass exzessiver Verzehr von Süßem zu Gewichtszunahme und Übergewicht führt, was die Gelenke tagein tagaus unnötig belastet. 8. Es gibt einige Hinweise darauf, dass vier bis sechs Tassen Kaffee pro Tag bei Männern das Risiko, an Gicht zu erkranken, verringern. Dies ist jedoch nur ein zusätzlicher Hinweis, wichtig sind vor allem die zuvor genannten Punkte. Die Gicht ist eine Purin-Stoffwechselerkrankung, die zu Ablagerungen von Harnsäurekristallen in Gelenken und Geweben führt und die Niere dauerhaft schädigt, bis hin zu Niereninsuffizienz, was nichts anderes ist als chronisches Nierenversagen.